Zuverlässige Kommunikationstechnologien und digitale Lösungen sind Schlüsselelemente zur Unterstützung der nachhaltigen Transformation des Agrarsektors. Doch noch immer gibt es in Europa viele ländliche Gegenden, die nur über eine begrenzte oder unzuverlässige Internetverbindung verfügen. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Konnektivitätslücke in naher Zukunft durch terrestrische Netze geschlossen werden kann. Doch die digitale Kluft muss rasch überwunden werden, um das Potenzial neuer innovativer Lösungen in der Landwirtschaft freizusetzen. Hier bieten satellitenbasierte Konnektivitätslösungen kurzfristige Lösungen. Diese können auch in Gebieten mit terrestrischer Netzabdeckung als komplementäre Technologien genutzt werden und dienen somit z.B. als Backup für Notfallsituationen.
Für diese Kick-Start-Aktivität wurden u.a. diese Themen identifiziert:
Landwirtschaftliche Managementsysteme der nächsten Generation
Präzisionslandwirtschaft und Automatisierung
Management der Wartung landwirtschaftlicher Maschinen
Intelligente Überwachung von Vieh und Ställen
Vorgeschlagene Dienste müssen einen oder mehrere Raumfahrt-Dienste nutzen. Der Fokus liegt auf Satellitenkommunikation (Satcom). Aber auch die satellitengestützte Erdbeobachtung (EO) und insbesondere die Sentinel-Daten, welche eine Fülle von Informationen für landwirtschaftliche Praktiken liefern, kann einbezogen werden. Darüber hinaus kann die Nutzung des globalen Satellitennavigationssystems (GNSS) in der Landwirtschaft von seiner derzeitigen Anwendung in modernen landwirtschaftlichen Maschinen (insbesondere Säen, Pflügen, Ernten) zu einem Wegbereiter für (halb)autonome Maschinen ausgebaut werden - dies gilt etwa für Aufgaben, die hochpräzise Behandlungen und Sicherheitsbelange erfordern.
Satellitenkommunikation (Satcom) bietet Breitbandverbindungen für landwirtschaftliche Betriebe, die nicht terrestrisch versorgt werden. Die Satellitenkommunikation kann etwa Verbindungen bereitstellen, die für die Überwachung und Verwaltung abgelegener Viehställe und die Fernwartung von landwirtschaftlichen Geräten mit unterschiedlichen Bandbreitenanforderungen erforderlich ist. Solche Verbindungen können auch für autonome Automationen wie Landwirtschaftsroboter oder Drohnen als primäre oder redundante Kommunikationsmittel und in BVLOS-Szenarien (Beyond Visual Line of Sight) genutzt werden. Schmalband-Satellitendienste und das satellitengestützte Internet der Dinge (S-IoT) bieten derzeit erschwingliche und effiziente Datenübertragungslösungen für verschiedene Anforderungen wie RTK und andere Techniken zur Positionsbestimmung für die Steuerung von Traktoren und Maschinen und die Erfassung von Daten von In-situ-Feldsensoren. Der Einsatz von Satellitenkommunikation wird für diese Aufforderung dringend empfohlen.
Einreichungen sind bis zum 31.08.2023 möglich.
Weitere Informationen auf der ESA-Website: https://business.esa.int/funding/intended-tender/connected-agriculture
Webinar am 24. Mai
Am 24. Mai findet um 11:00 Uhr ein Webinar statt, in dem die Ausschreibung vorgestellt und Hintergründe erläutert werden. Neben Olivier Becu, ESA Business Applications Manager, warden dabei auch Dr. Robin Ghosh, Projektleiter Space2Agriculture bei der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, sowie John Lewis, Netzwerkmanager Space2Agriculture bei der EurA AG, sprechen.
Registrierung unter https://esacontact.esa.int/event/?id=Connected_Agriculture_Webinar2864913741