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EU schafft Rahmen für Carbon Farming


Die EU-Verordnung über Kohlenstoffabbau und Carbon Farming (EU/2024/3012: Carbon Removals and Carbon Farming, CRCF) wurde im Dezember 2024 veröffentlicht und schafft den ersten EU-weiten freiwilligen Rahmen für die Zertifizierung von Kohlenstoffabbau, Carbon Farming und Kohlenstoffspeicherung in Produkten in ganz Europa.


Durch die Aufstellung von EU-Qualitätskriterien und die Festlegung von Überwachungs- und Berichterstattungsverfahren wird die CRCF-Verordnung Investitionen in innovative Technologien zum Kohlenstoffabbau sowie in nachhaltige Lösungen für das Carbon Farming erleichtern. Gleichzeitig wird so auch gegen Greenwashing vorgegangen.


Die CRCF-Verordnung schreibt die Überprüfung durch Dritte und die Veröffentlichung Zertifizierungs-Informationen in einem Register vor. Das zielt darauf ab, die Zertifizierungsverfahren kosteneffizient und dennoch robust zu machen. Außerdem wird eine Gruppenzertifizierung eingeführt, die die Belastung für Kleinbauern und Forstwirte verringert. Durch Standardisierung und dem Einsatz von Fernerkundungsdaten (insbesondere Copernicus) wird die Verordnung dazu beitragen, die Mess- und Berichterstattungskosten zu senken. So heißt es in der Verordnung:


Um Anreize für Synergien zwischen den Klima- und Biodiversitätszielen der Union zu schaffen, muss außerdem eine verstärkte Überwachung von Flächen gefordert werden, um so die Widerstandsfähigkeit des naturbasierten Kohlenstoffabbaus in der gesamten Union zu schützen und zu verbessern.


Das Monitoring der Emissionen und des Abbaus

  • muss diese Synergien genau widerspiegeln,

  • sollte auf einer angemessenen Kombination von Vor-Ort-Messungen mit Fernerkundung oder Modellierung gemäß den in der geltenden Zertifizierungsmethodik festgelegten Regeln beruhen,

  • sollte die im Rahmen von EU-Programmen verfügbaren fortschrittlichen Technologien optimal nutzen, wie z. B. im Rahmen der Copernicus-Komponente des durch die EU-Verordnung 2021/696 eingerichteten Weltraumprogramms der Union,

  • sollte die bereits vorhandenen Instrumente in vollem Umfang nutzen und

  • sollte die Kohärenz mit den nationalen Treibhausgasinventaren gewährleisten.





Hintergrund: Carbon Farming ist ein Konzept der regenerativen Landwirtschaft und beschreibt die Maßnahmen zur Kohlenstoffanreicherung in landwirtschaftlich genutzten Böden. Die Grundidee liegt dabei in der Zurückführung des vom Menschen in die Atmosphäre gebrachten Kohlenstoffs in den Boden. Häufig geht es darum, dass Landwirtinnen und Landwirte Geld dafür erhalten, dass sie den Humusgehalt ihrer Böden erhöhen und so CO2 aus der Luft binden.


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