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NATURE-ARTIKEL APPELLIERT FÜR DIE BERÜCKSICHTIGUNG VON BIODIVERSITÄT BEIM CARBON FARMING

Jedes Jahr gehen weltweit etwa 24 Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden verloren. Wenn man bedenkt, dass es etwa 2.000 Jahre dauert, bis nur 10 cm Mutterboden entstanden sind, sind dies dramatische Zahlen. Die gute Nachricht ist, dass Landwirte aber gezeigt haben, dass sie durch regenerative Landwirtschaft die organische Substanz erhöhen und die Bodenfunktion in nur wenigen Jahren verbessern können. Die Erzeuger können den Kohlenstoffvorrat im Boden erhöhen und Kohlendioxid binden, indem sie z.B. weniger Störungen verursachen, vielfältige Kulturen anbauen, die Bodenoberfläche schützen, stickstoffbindende Deckfrüchte wählen etc.

Wie kann nachhaltige, klima-positive und umweltfreundliche Landwirtschaft in dem Kontext unterstützt werden?

  • Schaffung neuer Einnahmequellen für Landwirte: Kohlenstoffgutschriften („carbon credits“) können ein wichtiger Hebel zur Förderung besserer Praktiken sein. Hier wird der gespeicherte Kohlenstoff in Kohlenstoffgutschriften umgewandelt, die dann auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt verkauft werden können.

  • Nutzung von Daten zur biologischen Vielfalt: Um zu vermeiden, dass die Fehler der Vergangenheit wiederholt werden, nämlich die Maximierung der Ernteerträge durch die Maximierung der Kohlenstoffspeicherung zu ersetzen, müssen Biodiversitätskennzahlen einbezogen werden. Dazu brauchen wir Biodiversitätsindizes, die z.B. auf einer Kombination aus In-situ-Stichproben und Satellitendaten basieren.

  • Geringeres Risikos von Veränderungen, die mit der Einführung regenerativer Praktiken verbunden sind: Um dies zu erreichen, müssen die Erzeuger greifbare Ergebnisse nachweisen und die damit verbundenen Auswirkungen transparent machen, die durch quantifizierbare Messgrößen unterstützt werden.

Der Artikel greift damit ein Thema auf, welches auch uns im Netzwerk umtreibt: den Schutz von Klima und Biodiversität gemeinsam angehen (s. https://www.space2agriculture.de/2022/03/01/ipcc-mahnt-zusammenarbeit-von-klimaschutz-und-artenschutz-an/).

Zum Nature-Artikel „Carbon farming: integrate biodiversity metrics“ (S. Coutu, I. Becker-Reshef & L. Pellissier): https://www.nature.com/articles/d41586-022-02896-1 (zugangsbeschränkt)

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