Die ESA hat vergangene Woche neue Verträge für die nächsten drei geplanten Copernicus-Satelliten unterzeichnet. Gemeinsam mit Partnern aus den ESA-Mitgliedsländern werden Thales Alenia Space in Frankreich und Italien sowie Airbus in Spanien die Missionen CHIME, CIMR und LSTM entwerfen. Mehrere deutsche Unternehmen sind maßgeblich an der Entwicklung der wissenschaftlichen Instrumente beteiligt.
Das europäische Copernicus-Programm hat zum Ziel, den aktuellen Zustand unseres Planeten kontinuierlich zu erfassen. Daten über die Ozeane, Landoberflächen, die Atmosphäre und den Klimawandel sollen den verschiedenen Nutzergruppen, wie Behörden, Unternehmen, Institutionen, Umweltämtern und Bürgern zeitnah zur Verfügung stehen. Das Copernicus-Programm ist der weltweit größte Anbieter von Erdbeobachtungsdaten. Der EU, vertreten durch die Europäische Kommission, obliegt die Leitung dieses Umweltüberwachungsprogramms. Die ESA entwickelt, baut und betreibt die zugehörigen Satelliten gemeinsam mit ihrem Partner EUMETSAT.
Die drei neuen Missionen im Überblick:
CHIME - Copernicus Hyperspectral Imaging Mission
Die Hyperspektral-Mission wird ein neuartiges abbildendes Spektrometer nutzen, das Aufnahmen der Erdoberfläche im sichtbaren bis kurzwelligen infraroten Spektralbereich liefern wird. Das Deutsche Raumfahrtunternehmen OHB hat hierbei die Federführung bei der Entwicklung des Instruments. Darüber hinaus sind neun weitere deutsche Unternehmen maßgeblich an CHIME beteiligt. CHIME wird routinemäßig hyperspektrale Beobachtungen liefern. Diese werden Dienste für ein nachhaltiges Landwirtschafts- und Biodiversitätsmanagement unterstützen sowie bei der Analyse der Bodenbeschaffenheit helfen - wichtige Informationen um die Gesundheit und das Wachstum von Vegetation im Auge zu behalten. CHIME wird die bereits existierende Mission “Copernicus Sentinel-2” für Anwendungen im Bereich der Kartierung von Bodenbedeckung und Landnutzung ergänzen.
CIMR - Copernicus Imaging Microwave Radiometer
Die Mission hat ein innovatives Mikrowellen-Radiometer an Bord. Es wird die Meeresoberflächentemperatur, die Meereiskonzentration und den Salzgehalt der Meeresoberfläche aus dem Weltraum erfassen. Darüber hinaus wird der Satellit Meereisparameter wie die Dicke und die Meereisdrift beobachten. CIMR wird als Antwort auf die wichtigsten Anforderungen der arktischen Nutzergemeinschaften entwickelt und die integrierte Politik der EU für die Arktis unterstützen.
LSTM - Land Surface Temperature Mission
LSTM trägt ein Instrument, welches Daten im thermischen Infrarot in räumlicher und zeitlicher Auflösung aufzeichnen kann, was in erster Linie die hochgenaue Beobachtung der Landoberflächentemperatur erlaubt. Unter Anderem wird diese Mission die Bedürfnisse europäischer Landwirte nach aktuellen Informationen bei zunehmender Wasserknappheit und Veränderungen in Umwelt und Klima abdecken.