UMWELTBUNDESAMT SCHREIBT SATELLITENGESTÜTZTE EMISSIONSINVENTUR AUS

Das Umweltbundesamt (UBA) hat eine Ausschreibung mit dem Titel „Leitplanken für Emissionsinventare aus satellitengestützter Erdbeobachtung: Plausibilisierung der nationalen Emissionsmengen von Luftschadstoffen und deren Trends mit Hilfe von Satellitendaten“ veröffentlicht. Damit sucht das UBA nach satellitengestützten Lösungen für die Erstellung von Emissionsinventaren sowie dem dazugehörigen IT-Werkzeug für eine Implementierung. 

 

Die Messung von Luftschadstoffkonzentration aus dem Weltraum ist heute mittels verschiedener Satellitenplattformen routinemäßig möglich. Die Instrumente liefern meist tägliche Werte in hoher räumlicher Auflösung. Auch wenn die gemessenen Konzentrationswerte nicht direkt in Emissionen zurückrechenbar sind, lassen sich doch indirekt Schlussfolgerungen über Emissionsmengen ableiten.

 

Besonders geeignet für ein solches Vorgehen ist der Schadstoff NO2. Dessen Lebensdauer in der Atmosphäre ist kurz, es gibt nur wenige nicht-anthropogene Quellen und die Absorptionsmuster sind eindeutig. Vor diesem Hintergrund ist NO2 der ideale Kandidat für einen satellitengestützten Top-Down-Ansatz zur Emissionsinventur. Zudem sind Satellitendaten zur atmosphärischen NO2 -Konzentration ab etwa 1995 verfügbar, was auch eine Trendanalyse und einen langfristigen Vergleich mit den offiziellen Daten der Emissionsinventare ermöglicht.

 

Im Rahmen dieses Projekts sollen vorhandene Satellitendaten verwendet werden, um die nationalen NOx-Emissionen sowohl hinsichtlich ihrer Gesamthöhe als auch ihres Trends einzuschränken. Die angewandte Methodik sollte für andere Schadstoffe übertragbar sein, was ist mindestens für NH3 nachzuweisen ist. Weiter ist die Konzeption und Prototypimplementierung eines IT-Werkzeugs vorgesehen, welches es dem UBA in Zukunft erlauben soll, Satellitendaten routinemäßig in die Verifikation der jährlichen Berichterstattung einfließen zu lassen.

 

Folgende Kenntnisse sollten Anbieter mitbringen:

  • Umgang, Analyse und Aufbereitung von Satellitendaten zu Luftschadstoff-konzentration in der Atmosphäre
  • Konzeption von IT-Werkzeugen
  • Kenntnisse in der Systematik der Emissionsberichterstattung
  • Umgang mit Unsicherheiten großer Datenmengen

 

Die Angebotsfrist endet am 18.08.2020.